Verbindungen der Unterschenkelknochen

Tibia und Fibula sind proximal durch ein ziemlich straffes Gelenk, die Articulatio tibiofibularis, verbunden. Im Schaftbereich sind sie durch eine Zwischenknochenhaut, die Membrana interossea, und distal durch die Syndesmosis tibiofibularis, verbunden.

  1. Die Articulatio tibiofibularis ist ein flaches Gelenk, das geringe Gleitbewegungen von vorn nach hinten und umgekehrt ermöglicht. Die Gelenkkapsel ist vorn und hinten durch ein Lig. capitis fibulae anterius und posterius verstärkt. In etwa zwei Prozent kommuniziert die Gelenkhöhle mittels des Recessus subpopliteus mit dem Kniegelenk.
  2. Die Membrana interossea cruris spannt sich zwischen den Margines interossei der Tibia und Fibula aus. Die Fasern verlaufen vorwiegend fibular- und distalwärts. Sie ist oben breit, enthält hier ein Loch für den Durchtritt der Vasa tibialia anteriora, wird nachunten hin schnell schmaler und geht hier in das Zwischenknochenband der Syndesmosis tibiofibularis über. Nahe dem unteren Ende liegt ein kleines Loch für den Durchtritt des Endastes der A. peronaea [fibularis].
  3. Die Syndesmosis tibiofibularis hat unter den Knochenverbindungen der unteren Extremität eine Sonderstellung, indem meist eine Gelenkhöhle und damit auch der Gelenkknorpel fehlen. Die gegenüberliegenden Flächen der beiden Knochen sind aufgeraut und durch ein starkes Zwischenknochenband verbunden. Außerdem verläuft auf der Vorder- bzw. Hinterfläche der distalen Enden der beiden Knochen je ein breites Band, das Lig. tibioribulare anterius und posterius. Diese starken Bänder halten die Knochen zusammen. Nur bei starker Dorsalflexion des Fußes werden die Knochen etwas auseinandergedrängt. Bei der Plantarflexion nähern sie sich wieder. Eine Aussackung der Gelenkhöhle des oberen Sprunggelenkes kann sich von unten her zwischen Tibia und Fibula schieben. Dann sind auch meistens die angrenzenden Knochenflächen überknorpelt.