Die Gelenkkapsel des Kniegelenkes
Die Gelenkkapsel setzt an der Tibia nahe den Knorpelrändern an. Am Femur entspringt sie vorn ein bis zwei Zentimeter oberhalb der Knorpelränder; hinten reicht sie etwas näher an die Gelenkfläche heran, seitlich bleiben die Epikondylen außerhalb der Kapsel. Die Kniescheibe ist in die Vorderwand eingelassen. Die Epiphysenlinien liegen im allgemeinen außerhalb der Kapsel.
Nur vorn tritt die Epiphysenfuge des Femur mit der Gelenkhöhle und der Bursa suprapatellaris in Verbindung (Gelenkprozesse können hier auf die Epiphysenfuge übergreifen und umgekehrt).
Verstärkt ist die Kapsel vorn durch die Quadrizepssehne, das Lig. patellae und das Retinaculum patellae mediale und laterale, seitlich durch das Lig. collaterale tibiale (und fibulare), hinten durch das Lig. popliteum obliquum. Die Hinterwand zeigt zahlreiche fettgefüllte Löcher für den Durchtritt von Gefäßen. Bei starken Gelenkergüssen kann hier die Kapsel vorgebuchtet werden (evtl. Durchbruch in die Kniekehle).
Schmerzen im Knie bzw. im Kniegelenk – so kommen sie zustande
In der Normalstellung (Streckung) sind die hinteren Kapselteile gespannt. Bei 25° Beugung ist die Kapsel am meisten entspannt. Erkrankte Gelenke nehmen reflektorisch diese Ruhestellung ein. Bei langem Krankenlager erreichen wir sie durch die Knierolle. Bei starker Beugung schmerzt das erkrankte Gelenk, weil dabei am wenigsten Raum in der Kapsel ist.