Aufzählung der Außenbänder des Kniegelenks

  1. Das starke Kniescheibenband, Lig. patellae, verläuft von der abwärtsgerichteten Spitze der Patella zur Tuberositas Tibiae. Es gehört zur Sehne des M. quadriceps femoris.
  2. Das Lig. sollaterale tibiale ist fest mit der Kapsel und dem Meniscus medialis verwachsen. Es entspringt vom Epicondylus medialis femoris, wird nach unten breiter und setzt mit den langen vorderen Faserzügen am Schienbein, mit den kürzeren hinteren am Meniscus medialis an. Bei der Streckung sind alle Faserzüge, bei der Beugung nur die hinteren, kürzeren gespannt. Mit zunehmender Beugung wird das Ursprungsfeld der kurzen Fasern unter die langen verlagert.
  3. Das Lig. collaterale fibulare zieht vom Epicondylus lateralis zum Caput fibulae. Es ist drehrund und durch die Sehne des M. popliteus von der Gelenkkapsel getrennt. Es ist bei Streckung und Außenkreiselung gespannt, bei Beugung und Innenkreiselung entspannt. Die Seitenbänder sichern das Gelenk in Streckstellung.
  4. Das Lig. popliteum obliquum wird durch Faserzüge der Sehne des M. semimembranosus gebildet. Es verläuft schräg auf- und lateralwärts und verstärkt von hinten die Kapsel.
  5. Das Lig. popliteum arcuatum verläuft von der Kapsel im Bogen über den M. popliteus zum Wadenbeinkopf.
  6. Das Retinaculum patellae mediale und laterale sind seitliche Teile der Quadrizepssehne. Sie verlaufen zwischen Patella und Seitenbändern und sind mit der Gelenkkapsel verwachsen. Das laterale Band ist noch durch den starken Tractus iliotibialis verstärkt. Die oberflächlichen Längszüge und tiefen, von den Epikondylen fächerförmig zum Seitenrande der Patella ausstrahlenden Querzüge, halten die Kniescheibe in ihrer Gleitbahn. Beim Querbruch der Patella ermöglichen sie noch eine gewisse Streckung. Daher werden sie vom Kliniker auch „akzessorischer Streckapparat“ (Reservestreckapparat) genannt.